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Rede des Bürgermeisters...

...anlässlich des letzten Fahnenappells in der Hendrik de Wynen-Kaserne

Quellangabe: BorkenLive*Sehr geehrter Herr Oberstleutnant Stocks, sehr geehrte Herr Landrat Wiesmann, liebe Festgäste, Soldaten der Bundeswehr, meine sehr verehrten Damen und Herren,

die letzten Soldaten des PzFlarakbtl. 7 verlassen heute die Hendrik de Wynen-Kaserne. Mit dem Ablauf des heutigen Tages geht eine Episode unserer Stadtgeschichte zu Ende: Borken ist keine Garnisonsstadt mehr.

Die Bürger/Innen unserer Stadt verfolgen diesen Augenblick mit Wehmut. Sie waren stolz darauf, Standort einer modernen Bundeswehreinheit zu sein, sie haben profitiert von ihrer Nachfragekraft und ihrem Arbeitsplatzangebot, und sie haben sich identifiziert mit ihren Zielen.

Gerade hier in Borken war die Bundeswehr in die örtliche Gemeinschaft integriert. Es war deshalb ein schwerer Schlag für uns, als wir vor zwei Jahren hören mussten, dass der Standort Borken zu den 105 Standorten in Deutschland gehört, die geschlossen werden müssen. Wir haben unsere Betroffenheit gezeigt, aber auch nicht unerwähnt gelassen, dass die Überlegungen, die in den zuständigen Behörden zum notwendigen Transformationsprozess der Bundeswehr angestellt wurden, grundsätzlich wohl nicht von der Hand zu weisen sind.

Heute bleibt mir nur noch, den Appell auszusprechen, dass wir als Betroffene des Transformationsprozesses nicht allein gelassen werden. Ich erinnere an einen Satz, den der frühere Bundesverteidigungsminister Struck auf einer Konferenz im April 2005 in Bonn formuliert hat: „Die Bundesregierung ist sich darüber im Klaren, welche Probleme vor Ort mit dem Umbau der Bundeswehr verbunden sind. Deshalb möchte der Bund, wo immer es geht, unterstützen und beraten, um die Folgen der Stationierungsentscheidungen zu bewältigen“.

Bei den jetzt stattfindenden Gesprächen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über einen eventuellen Ankauf des Kasernengeländes durch die Stadt werden wir an diesen Satz erinnern, und auch an den Vorzugspreis, zu dem die Stadt Borken vor 50 Jahren das Kasernengelände an die Bundesrepublik Deutschland veräußert hat.

Wir erwarten die in der Struck-Rede gezeigte Hilfsbereitschaft auch von den anderen staatlichen Ebenen, und ich will an dieser Stelle nicht verschweigen, dass es aus Sicht der Stadt Borken ein Ärgernis ist, wenn die Bezirksplanungsbehörde in Münster jetzt darüber nachdenkt, die Gewerbeflächen, die wir möglicherweise aus diesem Kasernengelände entwickeln, gegen andere Flächen im Gebietsentwicklungsplan aufzurechnen.

Damit will ich Sie in dieser Stunde aber nicht belasten. Ich hoffe sehr, dass die Bundeswehr mit dem eingeleiteten Transformationsprozess den richtigen Weg eingeschlagen hat, ich wünsche den von der Standortentscheidung betroffenen Soldaten und Zivilangestellten eine gute und gesicherte Zukunft, ich bedanke mich bei allen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten die guten Beziehungen zur Stadt Borken und ihren Bürgern unterhalten und gepflegt haben und wünsche uns allen eine gute und sichere Zukunft.

Quellangabe: BorkenLive*